Unsere Veranstaltungen 2024

01.08.2024 | 19 Uhr | Comenius-Buchhandlung Herrnhut

August-Treffen unseres Literaturkreises in Herrnhut
"Bücher des Lebens & des Liebens"

Die Leidenschaft fürs Lesen kennt keine Sommerpause. Darum setzen wir auch im Monat August unseren erfrischenden Austausch über Bücher des Lebens und des Liebens fort. Ganz herzlich laden wir zum nächsten Treffen unseres Herrnhuter Literaturkreises am 1. August ein. Beginn ist 19 Uhr in der Comenius-Buchhandlung Herrnhut auf der Comeniusstraße 2.

Wir freuen uns darauf, wieder in lockerer Runde über neue und alte Bücher aller Genres zu sprechen. Im Juli beschäftigten uns unter anderem die Romane "Ur und andere Zeiten" (Olga Tokarczuk) und "22 Bahnen" (Caroline Wahl) sowie das Sachbuch "Abschottung: Die neue Macht der Mauern" (Tim Marshall) und die Autobiografie "Unter dem Rad der Geschichte" von Přemysl Pitter.

Als große Bereicherung erleben wir stets aufs Neue die große Vielfalt an Interessen und Lektüre-Präferenzen, die die Teilnehmenden mitbringen und mit der Gruppe teilen.

Unser Literaturkreis kommt jeden ersten Donnerstagabend im Monat zusammen. Neue Lese-Enthusiasten sind in unserer Runde jederzeit herzlich willkommen.

09.08.2024 | 19 Uhr | Comenius-Buchhandlung Görlitz | Eintritt frei

Lauren Leiderman liest aus "Das Poesiealbum von Eva Goldberg"

Das Buch erzählt die wahre Geschichte des kleinen jüdischen Mädchens Eva Goldberg, das während der Nazi-Zeit in Görlitz lebte. Es hatte eine traumhafte Kindheit, bis Hitlers Regime einen dunklen Schleier darüber legte. Von ihrem Vater Max Goldberg bekam Eva ein wunderschön gebundenes „Poesiealbum“ geschenkt. Es sollte ihr helfen, besser mit den schnellen Veränderungen in der Welt um sie herum zurechtzukommen.

Eva dokumentierte darin die bemerkenswerte Reise ihrer Familie: die Flucht nach Berlin, Amsterdam und Großbritannien, den Kampf ums Überleben und ihr neues Leben in den USA. Die Seiten enthalten wertvolle Erinnerungen an Familienmitglieder und Freunde, unter denen auch Anne Frank war. Am 29. Januar 1939 schrieb diese in Evas Poesiealbum:

Mit Vielen teile Deine Freuden
Mit Allen Munterkeit und Scherz.
Mit Wenigen nur Deine Leiden!
Mit Auserwählten nur Dein Herz.

In Erinnerung an Deine Freundin Anne Frank

Nach mehr als 80 Jahren wurde dieses Album von Lauren Leiderman entdeckt und erstmals in deutscher, englischer und polnischer Ausgabe veröffentlicht.

Lauren Leiderman ist US-Amerikanerin und lebt seit 2014 in Deutschland. Die zertifizierte Lehrerin für Englisch als Zweitsprache ist passionierte Hobbyhistorikerin mit einem besonderen Interesse für jüdische Geschichte. Im Zuge ihrer Recherchen konnte sie mehr als siebzig Nachkommen und Überlebende der jüdischen Gemeinde von Görlitz aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg miteinander in Kontakt bringen.

Lauren Leiderman ist die Verwalterin des Stolperstein-Führers Görlitz/Zgorzelec und engagiert sich dafür, dass möglichst noch viele weitere Stolpersteine die persönliche Geschichte jüdischer Mitmenschen in Görlitz sichtbar machen.

In ihrem früheren Leben stand Lauren Leiderman als professionelle Opernsängerin in vielen Opernhäusern der USA auf der Bühne. Sie hat einen Bachelor of Music in Operngesang vom Boston Conservatory of Music.

26.08.2024 | 18.30 Uhr  | Comenius-Buchhandlung Görlitz | 15 € Eintritt

Lesung: Matthias Jügler liest aus seinem im März erschienenen und hochgelobten Buch "Maifliegenzeit"

Zum Buch:

Für Katrin und Hans wird der Alptraum aller Eltern wahr: Nach der Geburt verlieren sie noch im Krankenhaus unweit von Leipzig ihr erstes Kind – und kurz darauf auch sich als Paar. Denn Katrin quälen Zweifel an der Darstellung der Ärzte, Zweifel, von denen Hans nichts wissen will. Als Katrin Jahre später stirbt, wird klar, dass sie mit ihren Befürchtungen womöglich Recht hatte. Bei seinen Recherchen, die ihn tief in die Geschichte der DDR führen, stößt Hans auf Ungereimtheiten und eine Mauer des Schweigens. Klären kann er all seine Fragen in Zusammenhang mit dem Tod des Säuglings nicht, doch der Gedanke daran, in einem entscheidenden Moment seines Lebens versagt, etwas versäumt, einen Fehler begangen zu haben, lässt ihn künftig nicht mehr los. Da klingelt eines Tages das Telefon und sein Sohn ist am Apparat. Aufgewachsen in einer Adoptivfamilie, unterscheidet sich seine Vorstellung von der Vergangenheit grundlegend von dem, was Hans ihm erzählt. Wird sich die Kluft, die das Leben in einem Unrechtsstaat und vierzig fehlende gemeinsame Jahre gerissen haben, wieder schließen lassen?

Zum Autor:

Matthias Jügler, geboren 1984 in Halle/Saale, studierte Skandinavistik und Kunstgeschichte in Greifswald sowie Oslo und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sowohl für seinen Debütroman »Raubfischen« (2015) als auch für seinen Roman »Die Verlassenen« (2021) wurde er mehrfach ausgezeichnet, 2022 erhielt er den Klopstock-Preis für Literatur des Landes Sachsen-Anhalt. 2023 ist Jügler Stadtschreiber von Halle. Er lebt mit seiner Familie in Leipzig, wo er auch als freier Lektor arbeitet.

Foto: Michael Bader